Wir haben Ushuaia, die sĂŒdlichste Stadt der Welt, nach 2 Tagen Reise am 8. Januar 2009 gut erreicht. Wir wurden mit schönstem und erstaunlicherweise sehr warmen Wetter empfangen. NL2-AussichtUshuaiaJetzt sind wir am Ende der Welt! Ushuaia, das an einem leichten Berghang liegt, grenzt sĂŒdlich an den Meeresarm Canal Beagle und ist von Osten bis Westen von Bergen umgeben. Nicht weit weg sieht man bereits schneebedeckte Gipfel. Ein herrlicher Anblick und eine spezielle AtmosphĂ€re, obwohl die Landschaft auch unserer zu Hause gleicht. Komisch, trotz intensivstem Schnuppern kann man das Meer fast nicht riechen...

Unser Reise-Vorsatz zur Gelassenheit und „take it easy" wurde auf unserer Reise bereits einige Male auf die Probe gestellt... (Wir haben uns aber ganz gut gehalten!)

In Buenos Aires, wo wir eine Nacht Aufenthalt hatten, fehlte bereits ein GepĂ€ckstĂŒck ... nicht irgend eines ... es waren die 2 vorderen Fahrradtaschen und der Seesack von Andi, wo Zelt, Schlafsack, Bikeschuhe, Werkzeug usw. usw. drinnen waren. Das haben wir eigentlich locker weggesteckt ...

 

Am nĂ€chsten Morgen flog unser Flieger um 08:55 Uhr (Ortszeit, -5h) von Buenos Aires nach Ushuaia. Das Einchecken hat auf Anhieb bestens geklappt. Mit etwas Charme mussten wir nicht mal die unzĂ€hligen Kilogramm GepĂ€ck-Übergewicht bezahlen. Wir waren optimal in der Zeit und wollten noch gemĂŒtlich einen Kaffee geniessen, bis wir an der Passkontrolle merkten, dass es nicht 7:35 Uhr war, sondern bereits 8:35 Uhr. Um 7.55 Uhr hĂ€tten wir eigentlich einchecken mĂŒssen.nl3-flughafenbuenosaires Eine FĂŒgung des Schicksals machte, dass sich mangels Personal eine lange Schlange vor der HandgepĂ€ckkontrolle gebildet hatte und so alle Passagiere nach Ushuaia zurĂŒckgehalten wurden. Warum wir unsere Uhren am Vortag falsch gestellt hatten, ist uns bis heute noch ein RĂ€tsel. Nicht auszudenken, was gewesen wĂ€re, wenn wir dies bereits am Morgen beim FrĂŒhstĂŒck gemerkt hĂ€tten... So lief alles ohne Hektik und Stress ab und mit etwas VerspĂ€tung hob auch dieser Flieger mit uns drinnen ab. Das Sprichwort „Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss!" wird jetzt wohl zu unserem Leitspruch.

Am Flughafen in Ushuaia wollte uns kein Taxi mit unserem GepĂ€ck mitnehmen. Die beiden grossen Fahrradkartons schreckten wohl alle ab. Wir haben alles versucht: Aufteilung in zwei Taxis, Car, Bus ... niemand konnte oder wollte uns mitnehmen. Die Taxifahrer lachten uns regelrecht aus und das Wort „impossible" wurde immer wieder genannt. Mit den FahrrĂ€dern einfach losfahren konnten wir auch nicht, da all unser Werkzeug, um die RĂ€der zusammenzubauen, in einer der fehlenden Tasche war. Das war ein spezielles GefĂŒhl ... du erreichst nach 25 Stunden Flug das Ende der Welt, aber niemand bringt dich die letzten 10 Km zum Hotel - wir konnten es kaum glauben.. Nach etwa dreiviertel Stunden fanden wir dann endlich einen Fahrer eines Kleinbusses, der sich unser erbarmte und uns doch noch zum Hotel brachte. Und das auch noch zu einem fairen Preis!

Unser fehlendes GepĂ€ckstĂŒck war auch am nĂ€chsten Morgen nicht angekommen und niemand von den Fluggesellschaften wusste, wo unser GepĂ€ck war. Nun wurde es uns doch ein wenig mulmig. Wir dachten uns schon alle Szenarien aus und viele davon sahen natĂŒrlich gar nicht gut aus... Wir sassen im Hotel fest und konnten nichts machen. Nicht mal unsere FahrrĂ€der konnten wir zusammenbauen...Wir telefonierten x-mal mit den Fluggesellschaften in Buenos Aires und fanden nach und nach heraus, dass das GepĂ€ckstĂŒck ZĂŒrich am 6. Januar gar nicht verlassen hat, am nĂ€chsten Tag aber mit der Swiss ĂŒber Madrid nach Ushuaia geschickt worden war. Aber ob es jemals dort angekommen war wollte am Flughafen von Ushuaia niemand bestĂ€tigen. Der Zufall wollte es, dass wir bereits am 1. Tag in der Down Town von Ushuaia Radfahrer angetroffen haben, welche ihre Reise hier in Ushuaia gerade beendet hatten. Zwei HollĂ€nder und eine Australierin waren es. Wir suchten Werkzeug und sie suchten Verpackungsmaterial fĂŒr ihre FahrrĂ€der. Unsere beiden grossen Fahrradkartons kamen ihnen also wie gerufen. Sofort kam man ins „GeschĂ€ft" und alle waren total happy. So konnten wir mit dem geliehenen Multitool also doch noch unsere RĂ€der zusammenbauen und zum Flughafen hinausfahren, um selber nach dem GepĂ€ck zu suchen. Und tatsĂ€chlich, da lag es bereits ... Wow, waren wir erleichtert!!!

Nun sind wir gesund hier angekommen, haben alles GepĂ€ck und unsere RĂ€der sind von der Reise nicht beschĂ€digt. Wir geniessen es voll ... Haben wir doch das schönste Hotelzimmer von ganz Ushuaia. Klar, es ist nicht gerade billig, aber man wird sich ja spĂ€ter sonst nicht mehr gönnen ;-). Wir beginnen Ushuaia richtig zu lieben und in unser Herz zu schliessen. Sicher gefĂ€llt es uns hier auch deswegen, weil das Wetter wunderbar mitspielt. Am zweiten Tag registrierten wir +23° C - unglaublich, das hĂ€tten wir nicht erwartet.

Die nĂ€chsten beiden Tag verplanten wir mit Vorbereitungen, Einkauf und Packen , denn wir wollten eine 2-tĂ€gige Testfahrt in den Nationalpark von Ushuaia machen - es wurden dann spontan 3 Tage daraus ...

  

NL3-AussichtGuanacoNationalpark Ushuaia. Der Besuch des Nationaparkes Tierra del Fuego war gleichzeitig unsere erste Testfahrt, "all inclusiv". Ziel war, dass wir so viel wie möglich von unserem Equipment testen konnten. Es war ein voller Erfolg ... wir benötigten bereits die warmen Kleider (Daunenjacke), den Wasserfilter (super Teil, in 1min. sind 1.5l Wasser gefiltert), Benzinkocher usw.

NL3-ErsterZeltplatz

Es ging gleich richtig ab: Schotterstrassen, na ja, sagen wir mal 3. Klasse. Seit Tagen hat es ni

cht mehr geregnet, was auf der einen Seite super Toll ist, aber wenn Reisebusse und viele Autos an dir vorbeibrausen (es war Tempo 40, aber wen kĂŒmmerts), wirst du von oben bis unten und auch inwendig eingepudert! Im Nationalpark liegt der sĂŒdlichste Punkt unserer Reise - die "Bahia Lapataia", welche wir natĂŒrlich direkt angefahren haben. Ein typischer Touristenpunkt, bei dem wir kurzfristig der "Höhepunkt" waren. Die Leute sind sehr interessiert, begeistert wie auch verwundert ĂŒber unser Projekt.

NL3-AufstiegGuanaco

Wunderschön war unser erster Zeltplatz, auf dem wir eigentlich nur eine Nacht planten. Am nĂ€chsten Tag haben wir uns spontan zu einer grösseren Wanderung (5h) auf den "Cerro Guanaco" entschieden. Ein absolutes MUSS im Nationalpark, da der Aus- und Rundblick auf dem Gipfel (kapp 1000m.ĂŒ.M.) phĂ€nomenal ist. Tief unten ist Ushuaia zu sehen, die verschiedenen Fjorde und weit hinten schneebedeckten Gipfel. Der sehr steile Auf- und wieder Abstieg (wir haben noch nie einen so steil angelegten Wanderweg gesehen) hat uns jedoch ziemlich geschafft, so dass wir nochmals auf "unserem" schönen Zeltplatz eine 2. Nacht verbrachten und nicht die 25Km nach Ushuaia zurĂŒckradelten. Dies hat sich auch deshalb gelohnt, weil wir viele Wildhasen und auch einen Fuchs aus nĂ€chster Distanz beobachten konnten. An diesem 2. ONL3-Fuchsutdoor-Abend hatten wir auch bereits das erste Problem mit unserem Benzinkocher. Der Zufall wollte es, dass ein deutschen Paar fast das selbe Problem mit dem Benzinkocher hatten und uns um Hilfe bat. Wir hatten natĂŒrlich noch keine Ahnung ĂŒber das Innenleben einer Benzinpumpe, aber gemeinsam konnten wir beide Pumpen reparieren.

ZurĂŒck in Ushuaia. Nun sind wir zurĂŒck in Ushuaia, wo wir nochmals Duschen,  einkaufen, unser GepĂ€ck optimieren, die Homepage aktualisieren (bzw. mĂ€chtige Probleme damit lösen versuchen) und die starke ErkĂ€ltung von Andi auskurieren können. Wir werden wohl nochmals zwei Tage lĂ€nger hier bleiben, damit wir auch mit vollen KrĂ€ften starten können. Und dann geht's endlich LOS !!! Wir können es kaum mehr erwarten loszuziehen ...

nl3-sudlichsterpunktWir konnten hier die ersten 3 Tage in der Natur und Wildnis verbringen. Es ist ein super GefĂŒhl, wenn wir daran denken, dass wir in den nĂ€chsten knapp 2 Jahren so leben können - we are free!!!  Es sei jedem zu empfehlen!

 

Muchos saludos

Marion & Andi  -  los marandis

 

SOS-Kinderdorf
Wir möchten uns ganz herzlich fĂŒr die zahlreichen Spenden an SOS-Kinderdorf bedanken. Jede, auch noch so kleine Spende, freut uns und die Kinder in Chosica (Peru) sehr. Wir werden keine Übersicht haben, wer spendet. Jedoch können wir voraussichtlich von Zeit zu Zeit ĂŒber die Gesamthöhe der eingegangenen Spenden auf dieser Webseite informieren.