Schnee In Ischgl

 

So hoch wie heute geht es nimmer mehr! Es gilt das Dach der Tour zu überqueren, Das Idjoch bei Ischgl mit 2737 Meter über Meer ist der höchste Punkt der Transalp. Aber es wäre nicht die Transalp, wenn es nur dieser Berg wäre, zwei weitere Berge und Total 2700 Höhenmeter warten an diesem Montag auf uns.

Start in IschglWie erwartet, am Morgen beim Start in Ischgl ist es richtig kalt! Den Schnee sehen wir tatsächlich und auf dem Idjoch ist nur ca. 1 Grad Celcius angesagt. Das macht Respekt! Zum ersten Mal nehmen wir den Rucksack mit warmen Kleidern mit.

Machen mich die Kälte und der lange Aufstieg nervös? Ich fühle mich auf alle Fälle nicht so richtig on the top! Das Frühstück habe ich kaum runtergebracht und daher versucht, mit Flüssiggel genügend Kalorien für die anstrengende Etappe zu erhalten.

 

 

 

Quelle: www.bike-Transalp.de

Mein gefühlter Zustand bestätigt sich ... Vom ersten Meter an merke ich gleich, es "kommt" nichts. Mir ist richtig unwohl und der Magen ist flau.  Eigentlich wären die Beine noch OK, aber der Körper gibt einfach keine Energie raus ... Mein Puls im erstem, extrem steilen Anstieg geht nicht rauf und ist ständig bei ca. 135 S/min. (völlig untypisch für mich). Das macht mich extrem unsicher.  Ich muss mich 1.75 h auf das Idjoch richtig gehend hoch quälen - die letzten 200m muss ich gar das Bike schieben ... es ist einfach nur brutal.

 

Bänz bei der Idalpe

Bänz ist wieder super drauf und könnte vorne wegfahren. Durch mich verlieren wir bis in die Idalpe sehr viel Zeit. Auf der Idalpe warten Marion und Helene mit Elio, dem 6 monatigen Sohn von Bänz, und fanen für uns.

Das bringt mich zwar weiter aber erst nach 2 Stunden, auf der anderen Seite in Samnaun, gibt der Körper langsam wieder Energie. Hier scheint auch die Sonne und wir können uns unserer warmen Kleider wieder entledigen.

 

 

Quelle: www.bike-Transalp.de

Von jetzt an beginnt die Aufholjagd. Bänz vorneweg und ich versuche immer sein Hinterrad zu halten, was mir auch meistens gelingt. Es geht mir zwar besser, aber ich kann meine übliche Leistung in keiner Weise abrufen. Trotzdem überholen wir in den beiden nächsten längeren Aufstiegen Team um Team. Auch die sehr schnellen Abfahrten bringen wir sehr gut hinter uns. Ich kämpfe und gebe alles. Bänz hat tatsächlich wieder einen super Tag - sensationell, was er heute für uns geleistet hat. Da muss ich mich bei Ihm ganz schön bedanken.

 

Erschöpft im Ziel NaudersNach fast 4.5 h erreichen wir das Ziel in Nauders ... ich wieder ziemlich erschöpft ... aber hier scheint die Sonne, was will man mehr nach den vorherigen Tagen – es zeigt sich, das Wetter und dessen Bewältigung ist halt schon auch ein Faktor an einer solchen Tour.

Leider verlieren wir wieder ein paar Ränge ... aber wir haben heute das absolut Beste von diesem Tag herausgeholt und dürfen daher stolz sein.

 

Hier in Nauders verpflegen wir uns diesmal ein wenig anderes und warten nicht bis zum Abendessen auf die Pasta. Wie üblich gibt es im Ziel sofort einen Recovery-Shake, Sonne in Naudersden uns unsere Supporterinnen mitgenommen haben, dann Kuchen, Früchte und viel Getränke. Danach gehts sofort ins Hotel zum Duschen, um dann sofort Pasta essen zu gehen. Ich hoffe, dass ich dadurch meinen Kohlenhydratspeicher besser füllen kann, als bisher.

Nun hoffen wir, dass wir morgen einmal beide am selben Tag einen optimalen Tag erwischen ... wir haben ja noch Zeit – die Königsetappen liegen noch vor uns und den Dienstag schätzen wir aus heutiger Sicht eher leicht ein.

Rangliste der 3. Etappe