03AuffahrtGaribaldiWo ist denn das schöne Wetter geblieben? Bei Regen und Kälte sind wir vor 4 Tagen in Ushuaia gestartet. Durch ein bewaldetes Tal haben wir auf kurvenreicher Strasse Ushuaia Richtung Nord-Ost und die Berge verlassen. Gar nicht weit weg sieht man die mit Schnee frisch "überzuckerten" Gipfel. Mit Rückenwind sind wir ganz schön flott vorangekommen. Das Wetter wurde zunehmend schlechter und vor allem kälter. Doch es war herrlich, endlich in die Weiten Argentiniens hineinzuradeln. Im Aufstieg zu unserem ersten Pass (Pso. Garibaldi) fing es leicht zu schneien an (wir hatten natüerlich immer das "Schreckensbild" von Rebecca & Pascal (www.kimble.ch) vor Augen, welche im letzten Sommer am Garibaldi regelrecht eingeschneit wurden). So schlimm war es aber bei uns dann doch nicht und wir ueberquerten den Pass ohne Probleme (knapp 500m.ü.M. - kann man das Pass nennen?).

Das erste Camp erstellten wir abseits der Strasse, mit herrlichem Blick auf den Lago Fagnano. 1. Camp über dem Lago FuganoAm Morgen erwachten wir mit Schrecken, als uns aus nächster Nähe Rinder- und Bullengebrüll in den Ohren dröhnte. Wir hatten mitten in einer grossen Viehweide das Zelt aufgeschlagen!!! Richtig Angst bekamen wir, als die grossen Viecher vor uns mitten im Weg standen und uns beäugten. Wie werden sie auf uns reagieren? Wir haben das Zelt sofort abgebaut, alles gepackt und sind ohne Frühstück morgens um 07:00 losgefahren. Zum Glück hatten die Tiere genau so viel Angst vor uns und suchten sogleich das Weite. 30km weit sind wir bis zu unserem ersten Halt in Tolhuin gefahren. Hier befindet sich eine sehr bekannte Panaderia, an der kein Radler ohne Stopp vorbeikommt. Lecker - da gab es Süssgebäck in Massen. Wir haben uns die Bäuche vollgehauen und sind nach 2 Stunden wieder weitergezogen.

Die Weiten Argentiniens...Wieder mit Rückenwind flogen die Kilometer nur dahin. Die schöne Landschaft wurde nun flacher und weitsichtiger. Grosse Flächen mit Wald und Weiden und endlos langen, geraden Strassen. Einfach phänomenal diese Leere. Es hat Rinderherden und ab und zu sieht man auch Guanakos. Nach 90 Km erreichten wir im Osten den Atlantischen Ozean und die Strasse drehte nach Norden. Puahhh - jetzt hatten wir das, von dem alle erzählten - El Viento - DER WIND. Genauer: GEGENWIND!!! Für die letzten 10 km bis zur Estancia Viamonte benötigten wir eine volle Stunde.

GEl Viento ...estern erreichten wir nach einer 44 km Tagesetappe Rio Grande. Da die ganze Strecke nach Norden führte, hatten wir nur 1x an diesem Tag Gegenwind - nämlich immer. Im Hostel Argentino (Danke Rebecca& Pascal für den GPS-Waypoint) werden wir gleich mit warmem Kaffee begrüsst - die Welt ist wieder in Ordnung wink. Nach einem Tag Pause werden wir uns nochmals raus in die Pampa stürzen und für die nächsten ca. 5 Tage, bis Punta Arenas weiterkämpfen. Die nächsten Etappen werden wir mit Spencer Ryan zusammen fahren, welchen wir hier im Hostel kennen gelernt haben. Geteiltes Leid ist halbes Leid wink !

Muchos saludos

los marandis (vom Winde verweht)!