"Zwangs"-Ferien in San Carlos de Bariloche

Früher als gedacht melden wir uns wieder... Unsere vorgesehene Pause, die wir in der Seenlandschaft von Chile machen wollten, ziehen wir in Bariloche etwas vor.

 

Ursache und ausschlaggebend für unsere Ferien ist das Hinterrad von Andi's Fahrrad, bei welchem schon 4 Speichen gebrochen sind. Das Rad hat wohl einen kräftigen Schlag auf einer Schotterstrasse erwischt. Wir haben diverse Abklärungen gemacht, ob wir das Rad nur zentrieren oder komplett neu einspeichen wollen, damit wir endlich Ruhe haben. Der Entscheid fiel dann auf komplett neu einspeichen. Nur - die Speichen für Rohloff-Räder gibt es hier unten nicht. Also haben wir gestern und vorgestern organisiert und abgeklärt, wie lange es dauern würde, bis die Ersatzspeichen aus der Schweiz hier ankommen würden. Durch die wirklich absolut genialen und schnellen Bemühungen und den Einsatz von Reto und Marius von Velociped unserem Fahrradgeschäft in der Schweiz), bekommen wir nun in wenigen Tagen neue Ersatzspeichen. Bereits gestern machten sich zwei Pakete mit je 40 Ersatzspeichen auf den Weg zu uns nach Bariloche (eines mit DHL und eines mit der normalen Post). An dieser Stelle nochmals ein grosses Dankeschön an Marius und Reto von VELOCIPED, wie auch an Frau Capurro und Herrn Rienth von DHL, die auch äusserst schnell reagiert haben und uns diese Sendung in Kulanz (für eine anderen Sendung) ausführen.

Natürlich könnten wir es uns nicht leisten, im nicht ganz günstigen S.C. de Bariloche einfach so fast 2 Wochen Ferien in einem Hotel zu verbringen ... Wieder durch einen grossartigen Zufall und eine schöne (und ein wenig komplizierte) Geschichte, können wir hier in S.C. de Bariloche bei der Schweizer Familie Elisabeth und Urs Bolliger während dieser Zeit wohnen. Eigentlich wollten wir nur ganz kurz vor unserer Abreise Grüsse von Reto Schläfli (er hat unsere Fahrräder bei VELOCIPED montiert und war vor 15 Jahren auch mit dem Fahrrad hier unterwegs) an die Tochter von Bolligers, an Margarita Bolliger, ausrichten lassen. Aber eigentlich gingen die Grüsse an die Eltern von Margarita, die wir dann auch kennen lernen durften.

Das Eine ergab dann das Andere ... Als wir von unseren Problemen mit meinem Hinterrad erzählten und lange auf diese Speichen warten müssen, offerierten sie uns spontan, dass wir bei ihnen wohnen können. Somit war unser Entscheid, die Speichen zu bestellen und zu warten gefixt. Nun wohnen wir in mitten der Stadt in einem Appartementhaus direkt am schönen Lago Huapi mit herrlicher Aussicht. Wir fühlen uns sehr wohl hier und unterhalten uns bestens mit Bolligers. Auch erfahren wir so manche interessante Geschichte aus ihrem Leben. Besser hätten wir es nicht treffen können und wir sind den Bolligers unheimlich dankbar für die Grosszügigkeit und die Unterstützung.

Elisabeth ist eine quirlige, aufgestellte 84-jährige Frau und Urs Bolliger ist bald 90 Jahre und technikinteressiert. Beide sind im Geiste jung geblieben. Sie sind beide einjährig mit ihren Eltern aus der Schweiz nach Argentinien eingewandert. Sie gehören zu jenen Auslandschweizern, die Argentinien seit den 20er Jahren bis heute geprägt und mit ihrer Schaffenskraft mitentwickelt haben. Elisabeth hat früher auch ein äusserst bekanntes und erfolgreiches "Casa de Té" geführt und persönlichen Besuch von 5 argentinischen Präsidenten gehabt. Überings hat auch die aktuelle argentinische Präsidentin Cristina Kilchner Schweizer Vorfahren.

Nach einer sehr stabilen und ruhigen Wetterlage, mit herrlichen warmen Temperaturen, hat das Wetter nun umgeschlagen. Wolken sind aufgezogen, Regen ist in Sicht und es windet wieder sturmartig. Da sind wir gerade froh, sitzen wir nicht auf unseren Fahrrädern ... :-).

Muchos saludos

Marion, Andy und Margarita, Elisabeth und Urs Bolliger