Am Morgen vor dem HotelSchafft es der Adler ĂĽber die Berge?
Wie sagt man einer Etappe nach der Königsetappe? Vor allem dann, wenn man das Gefühl hat es sei schon wieder so ein Hochwohlgeborener? Vor dem StartEgal! Heute Morgen wussten wir - es wird wieder hart. Umwege oder Defekte, das können wir uns nicht mehr leisten. Heute geht es echt an das Eingemachte von Ponte die Legno nach Madonna di Campiglio! Zuerst kurbeln wir uns durch ein schönes Tal, später einen Berghang auf 2400 Meter über Meer hoch - auf Schotterstrassen, Trails und Bergwanderwegen.
 
Unsere SupporterinnenUnd schon in den ersten Anstiegen spĂĽre ich - da ist nicht mehr viel Eingemachtes! Der Hammermann ist da! Bei mir geht’s nichts - Abfahrt nach Ossanaich stehe sozusagen am Berg Es werden die schlimmsten Höhenmeter fĂĽr mich der gesamten Tour … ich muss bös leiden und denke, dass wir den Kontrollschuss so nie schaffen werden. Es ist wirklich brutal, denn ich werde im Feld einfach so nach hinten durchgereicht. Jetzt hat das Motto „einfach durchkommen“ definitiv höchste Priorität erreicht. Irgendwie schaffe ich es dann doch noch an den höchsten Punkt zu kommen, wo ich kurz absteigen und einen Riegel essen muss.
 
Erster BergDas Leiden ist dann aber bald vergessen, denn ab hier startet ein Traum-Trail, der sich auf fast 10 Kilometer Länge um den Berg schlängelt. Langsam schieben sich auch die Gletscher auf der anderen Talseite ins Blickfeld. Gewaltig! Der Trail ist schmal und hat richtig guten „Flow“. Obwohl höchste Konzentration angesagt ist, kann ich mich irgendwie erholen und die rasante Abfahrt ins Tal hinunter nach Ossana gut hinter mich bringen. Ohh, in dieser Abfahrt haben unzählige Teams „PlattfĂĽsse“ - Wir kommen zum GlĂĽck heil durch. Das versöhnt mich mit den Hochwohlgeborenen doch wieder etwas.