Super Rennen bei besten, aber sehr kalten Bedingungen!

Zu Viert fuhren Andi Jurt, Natascha, Marion und ich am Morgen um 5:45 Uhr, bei fast klirrender Kälte und halb verschlafen, Richtung Einsiedeln. Mein Namensvetter Andi startet zum ersten Mal an einem Bikerennen und Natascha und Marion supporten uns, wofür wir uns nochmals herzlich bedanken.

Die grosse Frage heute Morgen war: Was ziehe ich mir bei dieser "Saukälte" an? Ca. +1°C zeigte das Themometer um 08:00 Uhr - unserer Startzeit. Bisher habe ich alle meine Bikerennen in "kurz" gefahren, auch wenn es sehr kühl war. Aber heute wars definitiv kalt und ich entschloss mich zum ersten mal mit "Lang" an den Start zu gehen. Ich hatte meine Bedenken zu diesem Entscheid, da ich sehr heikel reagiere, wenn ich zu warm habe (Hitzestau). Mein Entscheid für Beinlinge und Ärmlinge war jedoch genau richtig und optimal, so dass meine Muskulatur auf den ersten Kilometern und auch in den Abfahrten nie abkühlte.

Nach meinen beiden 11. Rängen im Jahr 2006 + 2007 wollte ich dieses Jahr natürlich in die Top-Ten fahren und im Hintergedanken hatte ich auch einen Podestplatz im Visier ... Ich wusste aber, dass dies in Einsiedeln extrem schwierig zu erreichen ist, da das Nieveau sehr hoch ist ... und es blieb auch bei diesem Traum !

IronbikeEinsiedeln08-02Ein Höhepunkt des Irionbikes Einsiedeln ist jedes Jahr wieder der Bikesegen kurz vor dem Start durch den Pater des Klosters Einsiedeln.

Für das heutige Rennen legte ich mir die Taktik zurecht, gleich von Beginn weg an der Spitze des Feldes zu fahren, um mit den ersten Fahrern den Anstieg auf die Sattelegg in Angriff nehmen zu können. Dies darum, weil ich in den vergangenen Jahren jeweils genau dort die Spitzengruppe verloren hatte.

 

IronbikeEinsiedeln08-10Meine Vorstellungen gingen voll auf... Die ersten 8 flachen Kilometer konnte ich an der Spitze fahren - an 2. Position (ein schönes Gefühl, wenn man ein Feld von über 600 Bikern anführen kann). Aber am Berg ging, wie erwartet, die "Post" ab. Der Spreu trennte sich vom Weizen - ich gehörte eher zum Spreu! Ich pendelte mich nach und nach so an 10. Stelle ein und konnte diesen Platz mehr oder weniger knapp halten. Auf der Sattelegg konnte ich den Spitzenfahrer immer noch vor mir sehen, jedoch fuhr der wie von einem anderen Stern. Nachdem der höchsten Punkt auf dem Bühl erreicht war, folgte gleich zu Beginn der Abfahrt die technisch schwierigste Stelle des Rennens. Die Einfahrt in den Prügelweg und der Prügelweg selber. Hier habe ich mich leider ein bisschen ungeschickt angestellt, so dass ich 3x kurz vom Rad absteigen musste und ziemlich viel Schlamm mit meinen Schuhen aus dem Moor gezogen habe. Schwupp und meine Gruppe ist schon davon gerauscht. Sch.... oder Schade habe ich mir gedacht und ich zweifelte daran, ob nun noch ein Top-Ten Platz drin liegen würde, wenn ich alles alleine fahren muss.

Nach dieser ersten Abfahrt habe ich mir ein Power-Gel "gegönnt", um genügend Energie für den zweiten Aufstieg zu haben. Diese Energie habe ich auch zusätzlich durch die anfeuernden Fans von Marion und Natascha erhalten, die gleich am Fusse des Berges auf mich gewartet haben - super!

Der zweite Aufstieg ging mir super. Ich hatte gute Beine und konnte ständig eine hohe Kadenz fahren - das hat echt richtig Spass gemacht.

Die 2. Abfahrt auf Asphalt konnte ich auch sehr gut hinter mich bringen. Nun aber ging es wieder auf ein 2 - 3 Km langes Flachstück und ich war immer noch alleine unterwegs. So habe ich alles gegeben, mit der Hoffnung, einen vor mir fahrenden Biker einzuholen, um in seinem Windschatten den Rest der Fläche zu bewältigen, bevor es dann in den letzten, langen und härtesten Aufstieg geht. Leider hat das nicht geklappt und ich bin bis kurz vor dem letzten Anstieg in Unteriberg alleine gefahren. Ob ich nach diesem Effort noch genügend Kraft habe ... ???

IronbikeEinsiedeln08-12In einer 4er Gruppe, die sich unerwartet bildete, nahmen wir den letzten Berg, schwer schnaubend, in Angriff. Nach 500 Meter sah ich auch schon wieder Marion und Natascha, die mich anzufeuerten. Zu Beginn konnte ich die Pace der Anderen kaum halten und fuhr knapp an letzter Stelle. In der 2. Kurve rief uns ein Zuschauer die Platzierung zu - bei mir wars der, was wohl, der 11. Platz. Nicht schon wieder dachte ich mir und motivierte mich, an der Gruppe dran zu bleiben. Schon bald setzten sich 2 Fahrer von uns ab ... der Abstand blieb aber mit ca. 25m immer konstant. Kurz vor dem höchsten Punkt (Hummel) konnte mit einem langgezogenen Spurt wieder auf die vorderen Beiden auffahren, jedoch völlig erschöpft und ausgepustet !!!

Auf dem nun folgenden, wunderschönen Höhenweg, mit ständigem leichten auf und ab und auf kurvenreicher Strasse konnte ich mich relativ schnell und sehr gut erholen. Bald merkte ich, dass die anderen beiden Fahrer nicht mehr so schnell fuhren, wenn sie die Gruppe anführten. Unglaublich, ich hatte einfach immer noch gute Beine ... meine Superkompensation hat also auch seine positive Wirkung gezeigt. So habe ich mir vorgenommen, beim nächsten, eher flachen, aber langgezogenen Aufstieg anzugreifen, bevor es dann in die letzte grosse, zum Teil etwas technische, Abfahrt ging. Nachdem wir auf diesem Höhenweg einen weiteren Fahrer eingeholt und stehen gelassen haben, ging mein Plan an diesem besagten, kurzen Anstieg voll auf und ich konnte meine Widersacher abhängen (im Ziel habe ich dann herausgefunden, dass dies derjenige war, der am Mt. Generosomarathon vor mir Erster wurde). So wusste ich, dass ich nun definitiv in den Top Ten bin.


IronbikeEinsiedeln08-132.5 Km vor dem Ziel konnte ich nochmals auf einen Fahrer aufschliessen. Hinten machte jedoch wieder ein Fahrer enorm Druck. Ich dachte einfach, ich muss nun nochmals die letzten Kräfte mobilisieren, damit ich sicher in den Top-Ten bleibe. 500m vor dem Ziel gibt es nochmals einen kurzen, 30 m langen Anstieg, an dem ich zum Spurt ansetzte und mich so losreissen konnte...

So fuhr ich auf den Klosterplatz ein, wo mich bereits wieder Marion anfeuerte und kam überraschen sogar auf dem 7. Rang (allover) ins Ziel.

Es war ein hartes, aber fast perfektes Rennen für mich. Es hat super Spass gemacht. Obwohl ich 10min. auf den Sieger verloren habe, weiss ich, dass ich alles gegeben habe und heute schlicht nicht mehr drin gelegen hat. Ich bin super zufrieden und glücklich. Auch Andi Jurt kam gesund und mit einer super Zeit ins Ziel. Danke Natascha und Marion für eure Unterstützung .

 

Strecke Zeit h
Rang Kat. Rang Gesamt Teilnehmer
53 Km, 1300Hm (mini) 02:23:50 6 7 591

Start zur Mountainbike Mittwoch-Abend Serie 2008 in Rain


Nach meinem 2. Gesamtrang von letztem Jahr, will ich dieses Jahr die Serie gewinnen. Mit grossen Ambitionen gehe ich an den Start. Durch die extremen Niederschläge der letzten Tage ist die Strecke teilweise sehr tief. Ausnahmsweise habe ich mich entschieden, mit dem Hardtail das Rennen zu fahren, da keine schwierigen Abfahrten zu absolvieren sind. Ich sehe, dass Olav Hüsken, welcher letztes Jahr die Serie gewonnen hat, nicht am Start ist und rechne mir viel aus.

Ich gehe das Rennen sehr schnell an und befinde mich schon bald in der Spitzengruppe. Nach 3 Runden sind 2-3 Fahrer der jungen Kategorien davon gezogen und ich führe meine Kategorie an. Leider bekomme ich extreme Probleme mit der Schaltung. Dies klemmt plötzlich vollkommen, so dass ich pro Runde sicher 3-4 mal aus den Pedalen rutsch. Mein Rythmus ist völlig gebrochen und ich zahle den schnellen Startrunden Tribut. Schon bald überholt mich mein Verfolger und ich kann nicht mehr nachsetzen. Mit ca. 1min. Rückstand erreiche ich das Ziel als 2. in meiner Kategorie und bin eigentlich ganz zufrieden mit der Leistung in Anbetracht der technischen Probleme.

 

Strecke Zeit h
Rang Kat. Rang Gesamt
17.5Km, 325Hm (7 Runden) 00:48:50 2 4

Das verrückteste Rennen und
mein bisher grösster, sportlicher Erfolg !

1. Juni 2008 - Mt. Generoso Bikemarathon im Tessin - Kleine Strecke über 46km und 1600 Hm.

 

Seit 2 Jahren habe ich dieses Rennen im Kopf. Es ist der schönste Marathon den ich kenne und die Strecke liegt mir grundsätzlich sehr gut. Ich habe mir viel vorgenommen und deshalb war der Wettkampf eines meiner grossen Saisonziele, obwohl er sehr früh in der Saison stattfindet. Natürlich war ich etwas nervös vor dem Start und leider war ich im 2. Startblock und sehr weit hinten eingereiht. So musste ich auf den ersten 4 km schon ziemlich "Alles" geben, damit ich einigermassen an die Spitze hin kam. Von den vorhergehenden Trainings und Testrennen wusste ich, dass ich fast problemlos 1h lang "voll" steil aufwärts fahren kann, ohne einzubrechen. So fuhr ich tatsächlich die erste lange Steigung zum Pso. Bonello ziemlich am Anschlag. Die lange, einzige und steile Laufpassage folgte, welche wirklich extrem streng war und worauf sogleich die erste technische Abfahrt folgte. Und da passierte es. Mein Vorderrad rutsch in der nassen Wiese leicht weg und ich falle auf die linke Seite - kein eigentlicher Sturz, aber ich kann mich mit Glück mit den Armen "abfangen". Doch irgenwie erhalte ich einen Schlag auf meine Rippen - Schmerz!!! Ich fahre sofort weiter bis nach 1km eine weitere Steigung kommt und da kommt dann auch der Hammermann. Meine Rippe schmerzt derart, dass ich kaum noch atmen, kaum noch fahren kann. Ich denke ans aufgeben ... Aber jetzt mein Ziel aufgeben, auf das ich so lange hingearbeitet habe? Das kann nicht sein. Ich versuche so gut wie möglich weiter zu fahren und komme irgendwie wieder in den Tritt ...Eigentlich fühle ich mich ja immer noch super; ich habe Kraft in den Beinen und kann nach 1.5h Renndauer immer noch voll Druck geben. Also weiter ...

Nach einigem Auf und Ab folgt dann die schwierige Abfahrt ... Durch die Schmerzen in der Rippe fahre ich wie ein Anfänger hinunter, völlig doof ... In der Folge stürze ich noch 4 mal, davon 1x ziemlich deftig. Ein Abflug mit Salto über den Lenker. Aber zum Glück kann ich gleich wieder aufstehen und weiterfahren, wenn mir da nicht der nachfolgende Biker zugerufen hätte, ob dies mein Velocomputer ist, der da am Waldboden läge. Ja natürlich wars meiner ... als wieder runter vom Bike, ein Spurt den steilen Pfad hoch - vielen Dank und wieder zurück aufs Bike.

Dann nach 40 km kommt die Abzweigung, wo sich die kleine und mittlere Runde trennen. Der Streckenposten hebt die Hand und streckt 4 Finger in die Höhe. Vier was? An 4. Stelle oder 4 min. Rückstand. Leider verstehe ich kein italienisch - also weiter ...

Nach 2h 45min komme ich ins Ziel und bin 2. !!!!! Ich weiss zuerst gar nich ob ich glücklich sein soll oder enttäuscht. Denn eigentlich wollte ich dieses Rennen echt gewinnen - es ist immer noch ein Traum von mir. Aber andersrum ist es auch unglaublich, dass ich mit total 5 Stürzen noch 2. geworden bin - ich bin also wirklich total happy und zufrieden.

Meine Rippe schmerzt nun noch mehr und ich sehe, dass meine Knie von den Stürzen bluten. So begebe ich mich zur Sanität um die Blutungen zu pflegen. Durch die Rippenschmerzen kann ich mich jedoch kaum auf den Schragen legen, so dass mich das Personal nach einer kurzen Untersuchung sofort ins Spital zum Röntgen schickt. So finde ich mich also 3/4h nach dem Zieleinlauf, immer noch völlig verdreckt, im Spital wieder. Die Untersuchungen zeigen zum Glück, dass nichts gebrochen ist und ich kann wieder zum Zielgelände zurück, wo ich dann um 16:00 Uhr aufs Podest steigen kann. Ich geniesse den Moment ganz still für mich und bin extrem zufrieden ...

 

Strecke Zeit h
Rang Kat. Rang Gesamt
46Km, 1600Hm (mini) 2:45 2 2

Rangliste Datasport!

Der Termin zum Mt. Generosomarathon rückt näher. Als letzte grosse Vorbereitung gilt es nun, 1 Woche vor dem Start, nochmals den ganzen Kohlehydratspeicher zu leeren.

Natürlich wähle ich nochmals den Aufstieg auf die Fräckmüntegg aus, denn ich will wissen, ob es ein aussergewöhnlicher Zufall war, dass ich letztes mal unter 1h hoch gefahren bin.

Diesmal nehme ich meine "Wunderwaffe", mein Scott Genius MC10. Zu Beginn bin ich diesmal zu schnell angegangen, so dass ich auf dem letzten Drittel der Strecke einen leichten Einbruch hatte. Aber trotzdem ist es mir gelungen, meine Zeit um über 1 Minute und 30 Sekunden zu unterbieten. Das ist Wahnsinn für mich und ich weiss, dass meine Form stimmt.

Testrennen2-Fraekmuentegg